Schneeschuhwandern im Schwarzwald – Tipps für eure erste Tour

Regen und Temperaturen bis zu 6 Grad auf dem Feldberg wurden im Dezember angekündigt und so nutze ich die Zeit und sammelte Infos, wie ich Schneeschuhtouren plane.

Für eure erste Schneeschuhwanderung im Schwarzwald findet ihr ein paar Tipps zur Ausrüstung sowie eine einfache und ungefährliche Tour als Empfehlung.

Gut ausgerüstet seid ihr mit:

  • wasserdichten Wanderschuhen
  • Wanderstöcke mit großem Schneeteller (ggf. mit den Schneeschuhen ausleihen, solltet ihr keine Stöcke haben)
  • Ski- bzw. Snowboardhose und Jacke
  • den Temperaturen entsprechender Funktionswäsche (Zwiebelprinzip)
  • Wechselklamotten (vor allem der Rücken wird auf dem Gipfel nass sein)
  • einer Brille (ggf. Sonnenbrille)
  • ordentlichen warme Handschuhen mit denen man die Stöcke gut umgreifen kann
  • Mütze
  • um den Hals mindestens einem Buff-Tuch
  • ggf. Gamaschen? (Gute Skihosen haben unten einen ordentlichen Windfang, den man in den Wanderschuhen befestigen kann)
  • Rucksack mit Thermoskanne (Tee)
  • Brötchen, Riegel, Apfel,..
  • Melkfett gegen die Kälte im Gesicht
  • Sonnencreme
  • Eine Wander-App auf dem Handy (Komoot, Maps3D,..) oder eine Karte, bei der man mit dem Handy und GPS in der Regel sicher sein kann, wo man ist.
  • Alternativ ein Garmin GPS (Oregon,.. oder eine GPS Uhr,..)
  • Erste-Hilfe-Set mit Rettungsdecke
  • Notruf-App Echo112.com auf dem Handy

Die erste Tour für Einsteiger

Als ungefährliche Tour empfehle ich euch die 8 Kilometer Runde “zur Badner Höhe”, welche auch meine erste Tour mit Daniel und Chris war.

Nehmt euch einen guten Nachmittag Zeit und kehrt nach der Tour vor Ort in der kleinen urigen Hütte ein. Es gibt dort Glühwein oder andere Köstlichkeiten.

Die Schneeschuhtour startet am Langlaufzentrum in Herrenwies im Nordschwarzwald (nähe der Hornisgrinde) und führt hinauf zur Baden Höhe, wo sich ein Aussichtsturm und eine Schutzhütte befindet.

Schutzhütte Badner Höhe

Schneeschuhe und Stöcke könnt ihr vor Ort ausleihen. Sie kosten ca. 15 Euro pro Person (Am Feldberg / Hebelhof ca. 10 Euro).

Richtig viel Tiefschnee ist für die Tour zu empfehlen, da man z.B. durch einen Bachlauf wandert und der im Tiefschnee richtig Spaß macht (und auch Kraft kostet!).

Nach der Tour empfehle ich euch zu prüfen, wie fit ihr noch seid und wie lange ihr gebraucht habt. Erst dann könnt ihr einschätzen, ob längere oder schwierigere Touren für euch in Frage kommen.

Die Route (von uns) könnt ihr hier anschauen und zur Sicherheit auf dem Handy in z.B. Komoot speichern.

Man kann die Schneeschuhtour ab der Badner Höhe weiter als “offizielle” Rundtour laufen. Das wussten wir damals leider nicht und haben die Schilder nicht entdeckt. Deshalb sind wir etwas anders gewandert.

Wie oben erwähnt, kommt als nächster Tipp für die Schneeschuhwanderung das Handy zum Einsatz.

Die Wander-Apps

Route nach dem Erstellen sichern

Installiert euch auf dem Handy eine Outdoor-App (Beispiel Komoot) und speichert die geplante Wanderung dort ab. Somit wisst ihr immer, wo ihr euch aktuell befindet und wo ihr abbiegen müsst, wenn ihr gerade kein Schild an den Bäumen finden.

Route als Maps3D Modell

Tragt das Handy am Besten in der Hosentasche, damit der Akku auf der Haut liegt. Dadurch wird er nicht kalt und verliert keine Zusatzenergie. In der Jackentasche kann das Handy schneller leer werden (Akkupack?).

Schaut euch auch vorher die Berge, die ihr begehen möchtet, an. Google Earth oder z.B. auf dem iPhone Maps3D bieten eine gute visuelle Darstellung. So bekommt ihr vorab ein Gefühl für die Region. Das trägt auch zur Orientierung bei, denn nicht selten hat man innerhalb weniger Minuten keine Sicht mehr… (und hier sind wieder die GPS Wander-App sehr wichtig!)

Zusätzlich installiert ihr für eure Sicherheit noch eine Notruf-App Echo112.com auf dem Handy.

Handyempfang

Im Schwarzwald haben wir öfters Funklöcher. Auch das solltet ihr berücksichtigen.
Es gibt nicht immer Netz oder man bekommt nur das Französische Netz.

Der Feldberg und die Umgebung

Für den Feldberg empfehle ich euch den kleinen vier Kilometer Seebuck Trail oder die acht Kilometer Gipfeltrail Runde.

Feldberg

Die Beschreibung der Touren bekommt ihr im Naturschutzzentrum / Haus der Natur oder online unter:

Als ich am Feldberg mit Schneeschuhwandern begonnen habe, habe ich schnell gemerkt, dass es online nicht viele Touren gibt. Im Web findet man hauptsächlich die zwei oben genannten Touren auf dem Feldberg, doch es gibt einige Weitere. Zum Beispiel die Tour zum Krunkenbachtal / Herzogenhorn oder aber selbstgebaute Routen über Todtnauberg zur Wilhelmer Hütte und dem Zastler Tal.

Am einfachste ist es, ihr ruft im Haus der Natur an. Dort wird euch gut geholfen und zusätzlich auch auf gesperrte Wege hingewiesen, denn das sieht man in den Wander-Apps nicht. Ich habe damals per Mail meine erste Tour an das Haus der Natur geschickt und ein netter Mitarbeiter hat mir Tipps gegeben. Nichts ist ärgerlicher, als eine Tour abzubrechen, da man ein Tal nicht queren kann (das Problem hatte ich zum Glück noch nie).

Eine andere komfortable und sichere Möglichkeit ist es, an einer geführten Tour am Feldberg teilzunehmen. Die Touren sind meistens 4-8 Kilometer lang und beinhalten in der Regel im Preis die Schneeschuhe und Stöcke. Manche Touren haben als weitere Attraktion auch Waldspeck-Grillen inklusive.

Oft starten die Touren gegen 10 Uhr am Hebelhof. Ich hätte auch gerne einmal teilgenommen, doch da ich eine recht lange Anfahrt mit der Bahn von 2,5h habe, möchte ich mindestens 5h im Schnee laufen (Die Tour soll mindestens so lange sein, wie die Zeit, die ich in der Bahn verbringe). Die 4 Kilometer mache ich in der Regel in einer Stunde und das lohnt sich nicht. Größere 18-20 Kilometer Touren werden sehr selten angeboten und wenn, dann z.B. ab dem Wanderparkplatz Rinken / Hinterzarten, wo man mit den Öffis und zu den Zeiten nicht hin kommt.

Der Wildschutz und die Lawinengebiete

Hier gibt es einen Flyer, der die Wildschutzzonen sowie das Lawinengebiet Zastler Loch kennzeichnet. Das Herzogenhorn ist auf der Karte nicht abgebildet und liegt im Süden.

Weitere Tipps zu der Tierwelt und zum Schneeschuhwandern gibt es im Flyer auf der ersten Seite.

Lawinenkarte und Informationen

In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich mich weiter bzgl. der Planung von Touren informiert.

Der Kanal des Österreichischen Alpenvereins bietet viele Wissen, um Einblicke in die Gefahr der Lawinen zu bekommen:

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Teil 1

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Teil 2

Bei dem Lawinencheck ist es wichtig, die Hangneigung zu prüfen.
Dazu empfehle ich die Website openslopemap, welche leider nur für die Alpen verfügbar ist:

https://www.openslopemap.org/karte/

Hier kann man wunderbar die Hangneigung einblenden lassen. Ab 30 Grad sollte man vorsichtig sein und die Lawinenberichte anschauen (Bergfex,..), denn hier sind Abgänge möglich.

Die Alternative für Deutschland ist die Website von Outdooractive. Die haben leider mittlerweile auf ein Abo-Modell umgestellt und sind somit für mich uninteressant geworden.


Beim uns im Schwarzwald gibt es leider keinen “offiziellen” Lawinenbericht.

An die Abo-Modell Hersteller wie Adobe / Outdooractive usw.:
Bietet Stunden-Abo’s an (z.B. 20h) aber nicht viel zu teure Jahres-Abo’s! Wenn man die Anwendungen nur ein paar Stunden im Monat braucht, gerechtfertigt das nicht den Preis.

Die Bergwacht

Der Schwarzwald und Feldberg wird oft unterschätzt.
Ich habe es bereits mehrfach erlebt und kann bestätigen, dass innerhalb 15 Minuten einen kompletter Wetterumschwung stattfinden kann. Von Sonne auf Gewitter, blauem Himmel zu Whiteout (s. Bilder unten).

Merkt euch die Bergwacht Notrufnummer 112.
Weitere Infos

Der Ruhestein

Eine weitere kurze Schneeschuhtour ist vom Naturschutzzentrum Ruhestein rauf über die Skipiste und dann oberhalb vom Wildsee weiter zur Darmstädter Hütte. Plant die Tour in Komoot und schaut euch die Länge an.

In der Nähe vom Ruhestein / beim Wildsee

Da ich mit den Öffis unterwegs bin, habe ich die Tour als mittlere Tagestour vom Ruhestein über die Hornisgrinde zur Unterstmatt gemacht. Das ist eine 12 km Tour und gut machbar, aber man sollte sicher sein, wo man sich im Wald befindet. Je länger die Tour ist, umso eher besteht die Möglichkeit, dass man in einen Whiteout kommt und dann nichts mehr sieht. Ich habe das mehrere Male letzten Winter erlebt. Ohne GPS ist man dann verloren (wenn man die Wege nicht kennt).

Die Hornisgrinde

Vom Mummelsee kann man auch eine schöne kurze Tour hoch über den Katzenkopf und dann rauf zur Hornisgrinde machen.

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Tiefschnee an der Hornisgrinde / Biberkessel
Bergwacht – Rechts hat der Wind eine Dame umgeworfen

Das Hohes Horn

Auch hier kann man kleine Touren im Schnee machen. Die Schneeschuhe benötigt ihr hier sehr selten, da es zu tief liegt. Mit den Wanderschuhen kann man aber ab und zu etwas durch den Schnee schlendern.

Der Schwarzwald bietet massig Möglichkeiten.

Nach der ersten Schneeschuhwanderung habe ich mir eigene Schneeschuhe gekauft. Wer öfters unterwegs ist, für den lohnt es sich definitiv, da dann auch der Stress mit den rechtzeitigen Abgeben umgangen wird.

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Ich wünsche euch nun viel Spaß bei eurer ersten Tour im Schnee!

Weitere Video Tipps

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LG
Pat

Nachtrag #1

In dem folgenden Video seht ihr eine massive Lawine, ein kompletter Abgang von einem riesigen Schneebrett, welche der Snowboarder Victor “gerade so” überlebt – mit mehr Glück als Verstand.

Nach seinem Erlebnis in der Lawine hat er eine Website KnowBeforeYouGo kbfg.org gegründet, welche sich um die Lawinenbestimmung, Schneezusammensetzung usw beschäftigt. Viele hilfreiche Videos zum Thema “Avalanche” findet ihr hier.

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Paddy

Offenburger Naturfreund und IT'Ler. Immer auf der Suche, etwas Neues zu bäschdle ;-)

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