Ellbachsee Rundwanderung – Kniebis / Freudenstadt (Feuerwehrwegle, Räuberwegle, Heimatpfad, und Abenteuerpfad)

Wer meine Touren kennt weiß, dass ich beim Planen gerne die ein oder andere Sehenswürdigkeit der Umgebung mitnehme. So stand ich dann am Samstag in kurzen Hosen in ca. einem Meter Tiefschnee und im Matsch ;) .

Die Idee dieser Tour hatte ich durch die TV Austrahlung “Und tot bist Du!” im ZDF.

Die Zug- und Busverbindung zum Kniebis von Offenburg ist sehr zeitintensiv. Deshalb bin ich in diesem Eck selten. Das letzte Mal trampte ich vor zwei Jahren von Bad-Grisebach hoch zur Alexanderschanze.

Mit dem SWEG Bähnle ging es nach Freudenstadt und dann mit dem Bus rauf zum Kniebis.

In Kniebis-Dorf beginnt und endet diese Rundwanderung. Gefühlt ist es hier oben fünf Grad frischer als bei uns in der Rheinebene. Man befindet sich auf ca. 970 hm und vereinzelt liegt sogar noch etwas Schnee am Wegesrand. Die Tour bietet gleich am Amfang zwei schön angelegte Erlebniswege, wo jung und alt etwas entdecken und schmunzeln können :).

Zuerst ist das der Feuerwehrweg, bei dem die Kids die Aufgaben der Feuerwehr bzw. Infos, was im Fall der Fälle zu tun ist, erklärt bekommen.

Danach kommt das Räuberwegle mit einer kleinen Geschichte, wie eine Räuber mit einer Schatztruhe vor der Polizei flüchten wollte.

Räuberwegle

Ansonsten läuft man hier auf Ziehwegen bzw. am Rodelhang. Hier und da liegt an den Nordseiten im Schatten noch etwas Schnee.

Kurze Zeit später verlässt man den Wald und stößt auf die B500 und das Westwegportal Kniebis-Freudenstadt. Das Portal habe ich vor zwei Jahren nicht durchschritten sondern bin ab der Alexanderschanze direkt runter zum Glaswaldsee gelaufen. Glaswald- und Ellbachsee sind beides Karseen.

Ein Karsee ist ein See, der früher ein Gletscher war. Durch das Abtauen des Gletschers hat sich unten eine Mulde gebildet und die Steine, die durch Eisbruch vom Hang mit in den See gerutscht sind, verhinderten irgendwann das Abfließen des Wassers. Viele Karseen sind mit der Zeit ausgetrocknet oder es haben sich Moore gebildet. Weitere Infos zum Thema Karsee gibt es bei Wikipedia.

Ich war somit gezwungen ;) , durch das Portal weiter auf dem Westweg gen Alexanderschanze zu laufen. Den Verkehr der B500 hört man hier leider, da der Weg zu beginn sehr nah an der Straße verläuft. Sobald man im Wald ist, ist es etwas ruhiger, die Raser hört man trotzdem die ganze Zeit.

Nach einigen Metern im Wald sieht man linkerseits eine schöne verwunschene Moorlandschaft. Abgestorbene Bäume, kleine Büsche,… wie ein Moor eben so aussieht ;-) Nur heute ohne Nebel.

Ab hier hat es bei mir wieder begonnen, dass ich den Wald mit allen Sinnen erleben konnte. Der Duft der Nadelbäumen, der Pflanzen und dem Holz…dazu die Schönheit der Natur.

So wandert man nun auf gleichbleibender Höhe an der Alexanderschanze vorbei und weiter Richtung Schliffkopf.

Am äußersten Punkt meiner Route gab es eine kurze Pause und ein kleines Vesper.

Hier querte ich dann frisch gestärkt die B500. Nach ein paar hundert Meter begann dann das kleine Abenteuer.

Die Karte unten beinhaltet nicht diese zwei Abzweige!

Es ging vom ursprünglichen Pfad weg. Der neue breite Weg fühlte sich an, als würde hier normal der Pistenbully fahren. Nach einer weiteren Abzweigung wurde der Weg etwas feuchter. Immer wieder sind von der Hangseite kleine Rinnsale auf den Weg geflosse. Die Schuhe haben ab hier so schön im Matsch geschmatzt und die helle Hose wurde auch gleich braun gesprenkelt ;)

Der Weg wurde schmaler ..schmaler und dann waren da nur noch kleine Fichten…. und Tiefschnee.

Ein weiterer Schritt und man bricht ein,.. Es wurde kalt am Bein und im Schuh .. und beim rausziehen stellte ich fest, dass tief unten Matsch ist.

Tiefschnee

Nach weiteren 100 Metern war die kleine Anstrengung überwunden und ich bin wieder auf dem offiziellen Weg gewesen.

Der Weg führte lange bergab gen Ellbachsee. Hier habe ich auch einen weiteren kleinen Umweg gemacht, und den Abenteuerpfad mit zu erwandern.

Trotz GPS habe ich irgendwie im Trott den Seensteig unbeabsichtigt verlassen und bin parallel bergauf gewandert. Das war im Nachhinein von Vorteil. Weiter oben habe ich den richtigen Weg wieder gefunden. Auf diesem ursprünglichen Weg war nach 50 Metern kein weiterkommen mehr möglich, denn ein Bach mit einer großen umgestürzten Fichte verhinderte die Überquerung.

Es war Glück, dass ich wusste, weiter oben gibt es einen zweiten Weg! So ging ich oberhalb weiter zum Ellbachsee.

Etwa 20 Minuten später lag der Ellbachsee vor mir.

Ich würde fast behaupten, es ist der schönste See im Schwarzwald, den ich kenne. Er ist ungewöhnlich und hat etwas besonderes. Man sitzt am Ufer und schaut auf die interessante Seeform. In der Mitte ist eine kleine Moorlandschaft in der Bäume wachsen. Im Wasser planschen Enten und je länger man da sitzt, desto mehr bemerkt man die Kröten und Frösche um einen herum. Hier und da hopst eine dicke Kröte über die Wiese und beim Beobachten des Wassers sieht man von unten überall kleine Flecken die größer werden…

Es tauchten von der Tiefe zig Frösche auf, die an die Wasseroberfläche Luft schnappten.

Kaffeepause mitten in diesem kleinen Paradies.

Nach einer ausgiebigen Pause am See ging es bergauf zum Kniebis. Der Weg war schwierig und steil. Da ich zuerst wieder im Trott gelaufen bin, habe ich den Einstieg verpasst. Nach 100 Metern bemerkte ich beim Blick auf die Uhr, dass ich falsch war und musste zurück.

Am Ende des Ellbachsee-Pfades stößt man auf die markante Aussichtsplattform. Hier hat man von ca. 150m über dem See einen Blick auf den See und in das Mitteltal. Man sieht sogar in weiter Ferne die Hornisgrinde. Es ist eine tolle Plattform, die aus massivem Holz gebaut wurde.

Von der Platform geht man noch 1-2km am Waldrand weiter und kommt wieder in Kniebis-Dorf zurück.

Gemütlich habe ich für diese Runde 4,5h gebraucht.

Da ich Lust auf eine Cola hatte, bin ich zur Tanke in Kniebis gelaufen. Hier ist alles im Stiel der 60er Jahre eingerichtet – inklusive Tankwart im Overall. Cool!

Nach der Erfrischung fuhr ich mit dem Bus und Zug wieder heim. Die Zeit im Bähnle durch das Wolf- und Kinzigtal war auch toll. Traumhaft, die Landschaft und die Dörfer anzusehen,.. Alles ist aktuell so schön grün, nur die Almkühe vermisse ich etwas.

Doch sonst wäre es im Allgäu (fast so schön) wie bei uns ;)

Zum Abschluss des tollen Tagesausfluges ging es mit dem Radel noch kurz in die Reben. Hier oben gab es dann Ochsenaugen (Spiegeleier) mit Brägele und für das Auge einen feurigen Sonnenuntergang.

Karte

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Fotos

Paddy

Offenburger Naturfreund und IT'Ler. Immer auf der Suche, etwas Neues zu bäschdle ;-)

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